Musisch-kreative Biografiearbeit | Details zu Präsenz-Angeboten




Elisabeth Heller | Privat

Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, aber man muss es vorwärts leben. 

Diesen Gedanken des dänischen Philosophen Søren Kierkegaard trage ich schon lange mit mir. Er hilft, gelebtes Leben einzuordnen – besonders dann, wenn man rückblickend begreift, wie vieles erst im Nachhinein möglicherweise Sinn ergibt.

Je älter ich wurde, desto mehr wuchs meine Überzeugung: Biografiearbeit kann heilsam sein. Und sie wird umso kraftvoller, wenn sie nicht nur erzählt, sondern auch sichtbar, hörbar und erfahrbar wird – mit den Mitteln moderner Medien.

Was mich leitet

Ich arbeite nicht von außen über Lebensgeschichten, sondern aus eigener Erfahrung heraus – mit einem tiefen Vertrauen in den schöpferischen Prozess. Über viele Jahre hinweg habe ich erlebt, wie viel Kraft in kleinen Formen liegt: in einem gesprochenen Satz, in einer Tonaufnahme, in einer Erinnerungscollage. Nicht Vollständigkeit oder technischer Schliff sind entscheidend. Was wirklich zählt, ist die Würde im Erinnern – und die Freiheit, das Eigene in der eigenen Sprache ausdrücken zu dürfen.

Nach meinem tiefgreifenden Biografiebruch 1991 begann ich, diese Form der audiovisuellen Selbstklärung selbst auszuprobieren. Schritt für Schritt entwickelte ich eine persönliche, etwas andere Form der Biografiearbeit – kreativ, multimedial, lebensnah. Dabei kam mir zugute ein buntes berufliches Leben – mit ganz unterschiedlichen Rollen und Erfahrungen: als Alleinerziehende, als Musik- und Medienpädagogin, als Redaktionsassistentin und Musikredakteurin im Radio, als Online-Contentmanagerin, als Pflegende meiner hochbetagten Mutter, ergänzt durch ein Studium zur praktischen Altenbetreuung. Ein facettenreicher Lebensweg – und genau das macht meine Perspektive so offen für Biografien.

Heute gebe ich meine Erfahrungen und damit auch die Freude an wiederERweckten Erinnerungen weiter. Dabei erlebe ich, wie viel Tiefe entstehen kann, wenn schöne Erinnerungen NEU und aus einer anderen Sicht gestaltet werden: mit Bildern, Tönen, Collagen oder auch ganz schlicht in einem Papierbuch. Manchmal sogar als Pop-up-Buch mit zusätzlichen QR-Codes. So verwandeln sich einzelne Erinnerungsstücke in Lebensbücher, Hörgeschichten oder andere digitale Erbstücke – Schätze, die auch für kommende Generationen bewahrt werden können. Ich möchte Menschen motivieren und dazu ermutigen, das eigene Leben oder das anderer nicht nur zu erinnern, sondern kreativ zu gestalten – multimedial, offen, mit Herz und Verstand.

Meine Workshops sind grundsätzlich Präsenzangebote, weil auch die Art der musisch-kreativen Biografiearbeit Nähe, Vertrauen und einen gemeinsamen, geschützten Raum braucht. Stattfinden können sie an vielen Orten – in Bildungseinrichtungen, Gemeindehäusern, Kulturstätten oder anderen geeigneten Räumen. Wichtig sind lediglich die technischen Voraussetzungen: Stromanschluss, Internetzugang und eigene Laptops. Nach Hause zu den Menschen komme ich ausschließlich, wenn wir uns persönlich kennen.

Für was Sie sich auch entscheiden mögen. Noch nachfolgende Generationen werden sich daran erfreuen können.

Gelebtes Leben multimedial aufbereiten

Womöglich steht Ihnen der Sinn danach, Biografisches nicht nur für Kinder und Kindeskinder im Netz zu hinterlassen?

Gestaltung einer Online-Präsenz

Biografische Selbstreflexion kann bereits bei Kindern und Jugendlichen einsetzen, die bei Adoptiveltern oder im Heim leb/t/en und dadurch nur wenige Informationen über ihre Herkunft haben. Eine Fortsetzung kann die Arbeit mit der Biografie insbesondere bei Menschen im mittleren Lebensalter finden, die Krisen auch als eine Chance begreifen wollen. Gleichwohl aber auch bei Menschen, die individuell nach Wegen suchen, die es leichter machen, sich "am Tag x" in Dankbarkeit und mit dem Leben versöhnt daraus verabschieden zu können. Kurzum: Biografiearbeit kennt keine Altersgrenze. Deshalb ist es nie zu früh, aber auch selten zu spät, die Weichen im Leben noch mal neu zu stellen. Ergänzende Gedanken zur Vertiefung des Themas: