Persönliche Erinnerungen an ein Wochenendseminar
Unvergesslich bis heute die Erinnerungen an ein bereits weit zurückliegendes Wochenenderlebnis in sehr kleiner Runde. In ähnlicher Form kann dieses zeitlose Seminarangebot in Varianten nach wie vor durchgeführt werden. Immer vorausgesetzt, dass sich dabei alle Teilnehmenden gegenseitig ausreden lassen, nichts werten, keine Rat-Schläge verteilen, alles freiwillig Ausgesprochene vertraulich bleibt. Beispielaktivitäten | Auszüge:
1. Aktivität: Begrüßung
Alle im Kreis stellen sich namentlich vor und einigen sich darauf, dass sich alle mit Vornamen ansprechen. Dabei können die einzelnen Namen von Teilnehmenden gern gedeutet werden, soweit machbar.
2. Aktivität: Vorstellung
Karten mit wunderschönen Ansichten auf der Vorder- und Zahlen auf der Rückseite liegen in der Mitte eines gebildeten Stuhlkreises. Jede/r nimmt sich eine Karte, hält die Zahl auf der Rückseite hoch. Wer die gleiche Zahl hat, bildet mit dem anderen zusammen eine Zweiergruppe, in der sich die beiden zunächst nur kurz miteinander bekannt machen. Zurückgekehrt in den Kreis stellt jeweils der eine den anderen mit seinen eigenen Worten vor.
3. Aktivität: „Erinnerungskoffer“
Jede/r holt sich einen Gegenstand aus einem alten Koffer, der an irgendetwas erinnert und wozu es vielleicht sogar etwas aus dem eigenen Leben zu erzählen gibt.
4. Aktivität: „Die Landkarte meines Lebens"
An einer Tafel im Seminarraum hängen Stadt- und Landschaftskarten. Die einzelnen Teilnehmenden versuchen zu rekonstruieren, wo sie bisher wann lebten, wie oft sie umgezogen sind. Hier eine Karte, die später von mir am Computer weiterverarbeitet wurde und auf dieser Website als sensitive Grafik bzw. Imagemap unter der Rubrik EH | Erwachsen längst abrufbar ist. Wer mag, klicke sich durch die ganz persönlichen Wohn- und Lebensorte:
5. Aktivität: „Das Leben als Zeittafel"
In der Gruppe werden eine Art Zeittafel-Vordrucke ausgeteilt. Die Teilnehmenden werden aufgefordert, ihr jeweiliges Leben in diese „Liste" innerhalb einer vorgegebenen Zeit einzuordnen. In der Folge werden die Zeittafeln an der Pinnwand für jeden sichtbar ausgehängt.
Im Unterschied zu dieser Aktivität im Rahmen eines Workshops ist ein solch' zeitlich kurzer Abgleich natürlich nicht wirklich identisch mit einer Lebensbiografie, die ja mit so vielen Erinnerungen, Gefühlen und der eigenen Bewertung des Erlebten einhergeht und dabei das Verständnis sich erst nach und nach entwickeln kann. Zumal dabei nicht außer Acht gelassen werden darf, wie Einzelne ihre Kindheit und Jugend erlebten, was sie gesehen, gehört, gerochen oder geschmeckt haben. Oder welche Tätigkeiten sie wiederholt glücklich machten, welche Interessen und Hobby sie hatten oder auch welche Wünsche, Hoffnungen und Ängste sie prägten.
6. Aktivität: Malskizze
Was war, als ich 10 Jahre alt war? Wie und wo lebte ich als Kind in dieser Zeit? Eine Malskizze aus der Vogelperspektive, die jede/r für sich auf einem Din A3-Blatt anfertigt und dann in der Runde präsentiert wird. Unglaublich, was diese scheinbar simple Aktion bei einem selbst wieder wachruft.
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Voraussetzungen für weitere Aktivitäten sind vier alte Fotos und ein so geannter „Lieblingsgegenstand".
7. Aktivität: Schatzkiste
Jede/r in der Gruppe legt in einen gebildeten Kreis SEINEN Gegenstand, zu dem er oder sie etwas erzählen kann und das auch ganz freiwillig möchte. Eine sehr anrührende Aktivität, die mitunter eigene Geschichten aus einem anderen Blickwinkel betrachten lässt und eigenes Erleben relativieren kann.
8. Aktivität: Das Würfelspiel mit alten Fotos
Die Gruppe sitzt in der Runde an einem großen Tisch. Die Fotos werden reihum auf den Tisch anders herum ausgelegt, so dass noch nichts zu erkennen ist. Nun wird gewürfelt - das jeweilige Foto zur Hand genommen und erraten, wer wer und wann sein könnte und welche Geschichte evtl. der „Ertappte“ erzählen könnte. Ein Spiel mit großem Spaßfaktor.
9. Aktivität: Das Lebensbaumspiel
Wurzel – Stamm – Blätter - Früchte meines Lebens
Passend zu Thema schreiben die Teilnehmenden alles auf, was ihnen ganz spontan einfällt. Später werden die farbigen Blätter immer wieder abwechselnd mit persönlichen Kommentaren in der Runde präsentiert und an den Baum der Pinnwand geheftet.
10. Aktivität: Phantasiereise zu „Ich war - ich bin - ich werde sein“
Anfertigung dreier Collagen mithilfe von Zeitungen, Schere, Papier und Leim und Buntstiften. Abschließende Präsentation an den Pinnwänden mit persönlichen Bemerkungen.
Anmerkung: Die in schlechter Auflösung trotzdem veröffentlichten Fotoausschnitte dienen lediglich der Dokumentation | Zurück zu Biografische Reflexion
Eine weitere Aktivität könnte auch sein, dass Teilnehmende ihre Lieblingsmusik auf Schallplatte, Kassette oder auch CD mit in die Runde bringen. Zumal beim Hören bestimmter Musiktitel fast jede/r eine dazu passende Geschichten parat hat, die schon immer mal erzählt werden wollte. Oder dass sich die eine oder der andere dabei noch an Lieblingstänze erinnert. All das bestenfalls dann dazu führt, dass alle zusammen tanzen und singen wollen.
Passend dazu der Tipp für die Website Digitaler Lebensrückblick . Sie bietet seit 2024 Menschen über 65 eine Plattform zur biografischen Reflexion. Nutzer:innen können durch gezielte Fragen angeleitet ihre Lebensgeschichte selbstständig betrachten und dokumentieren. Das Bewusstwerden und Festhalten sowohl freudiger als auch schwieriger Lebensmomente spielt gerade im fortgeschrittenen Alter eine wesentliche Rolle für das persönliche Wohlbefinden und die Gesundheit. Denn indem Sie Ihre Vergangenheit Revue passieren lassen, eröffnet sich die Möglichkeit, bisher unerkannte Zusammenhänge zu erkennen, bedeutsame Erfahrungen schriftlich festzuhalten und diese Erkenntnisse mit Familie, Freunden oder anderen Interessierten zu teilen.